Der Verlust ist gross - wertvoll die Erinnerungen
21 juli 2025

Im vergangenen Jahr absolvierte ich einen Hospizlehrgang. Ehrenamtlich begleite ich unheilbar Kranke, die Familie oder nahe Verwandte.


Neulich begann die Begleitung einer kranken Frau. Während meines ersten Besuches kam ich mit ihrem Sohn in Gespräch. Leise lud er zu einem kurzen Kennenlernen ein. Wir teilten kurze Informationen über seine Mutter, seine Familie und dazwischen auch unsere eigenen (Lebens)Erfahrungen. Unsere beiden Eltern sind in der Zeit des Zweiten Weltkrieges geboren. Sie erfuhren alle viele Schwierigkeiten in der Kindheit, mit denen jede Familie anders umgehen musste und konnte. Schwierigkeiten durch Mangel in vielen kleine Dingen hat jede Familie erfahren. Der Umgang mit den Schwierigkeiten ist abhängig von der Familiengeschichte und der Lebensumgebung.

Etwas was sich nicht in den Familien verändert, ist der Umgang mit dem Tod. Ein Leben voll von Kraft, Freude und Frieden, Liebe und Hilfsbereitschaft ist plötzlich beendet. Als erwachsenes Kind ist es beinahe nicht zu begreifen. Es scheint als ob es gestern gewesen ist, dass der Vater oder die Mutter geistig und körperlich gesund gewesen sind. Und nun…


Nun ist es Zeit um Abschied zu nehmen. Auch wenn wir begreifen, dass es für den Vater oder die Mutter der richtige Moment ist, um zu gehen, drehen sich unsere eigenen Gedanken um den Verlust, der uns zu erdrücken scheint.


Wir erkennen, wir müssen unsere Eltern gehen lassen. Das Lebensende ist nahe. Doch lässt uns nicht los!


Ich denke zurück an das Sterben meiner Mutter, das gerade mal zwei Jahre her ist. Ein halbes Jahr vor Ihrem Sterben erfuhr ich das meine Mutter nicht mehr lange leben würde. Sie hatte eine aggressive Form von Lungenfibrose. Das Ende sollte nicht mehr lange auf sich warten. Sie hat gekämpft. Gekämpft gegen die Gewissheit das sie sterben wird, gekämpft gegen die Angst und die Ohnmacht die sich in der Partnerschaft breit macht. Gekämpft mit dem Gefühl meinen Vater alleine zu lassen. Gekämpft gegen das Unverständnis der Mitmenschen. Und gekämpft, sicher in den letzten Wochen, mit Gott, um Kraft zu bekommen so lange wie möglich bei denen zu bleiben die ihr so wichtig sind.

Schneller als gedacht mussten wir sie gehen lassen. Unserem Verlust folgte Traurigkeit und Trauer.


Jeder in der Familie ging auf die eigene Art und Weise mit Trauer und mit Verlust um. Meistens ohne Worte, still für sich allein. Ich fand es schade und finde es noch.


Die Ausbildung als Coach und als Verlust- und Trauerbegleiter hat mir in meinem eigenen Trauerprozess geholfen:


  • Ich habe es nicht wahrhaben wollen: Alles gut! Es ist nichts! Es geht vorbei! In unserer Familie war ich nicht alleine mit diesen Gedanken.
  • Ich war wütend: Ja, ich war sehr enttäuscht und wollte einfach noch mehr Zeit mit meiner Mutter haben. Ich konnte und wollte nicht zulassen, dass ich sie vermissen muss.
  • Ich versuchte zu verhandeln: Oh, ich habe alles getan um Gott zu überzeugen, sie zu heilen. Ich wollte sie noch nicht verlieren. Für mich war noch so viel was ich gemeinsam mit ihr besprechen und tun wollte. Ich benötigte ganz einfach noch Zeit mit ihr.
  • Ich war traurig: Ich war so traurig! Es durfte einfach nicht sein. Bei jedem in unserer Familie war die Trauer zu spüren.
  • Letztendich musste ich es akzeptieren: An ihrem Todestag fühlte ich plötzlich: „Jetzt“ ist es soweit. Sie verstirbt in diesem Moment. Mein Schrei in Richtung Himmel blieb mir in der Kehle stecken. Mein Glaube gab mir in diesem Moment die Kraft durchzustehen.


Ich bin noch traurig, denn ich vermisse sie noch immer. Manchmal scheint es mir, als ob ich sie in der Ferne auf dem Fahrrad sehe oder irgendwo in dem einem oder dem anderen Geschäft. Ich sehe dann ihre weißen Haare in der Ferne auftauchen.


Mit Verlust und Trauer geht jeder auf seine eigene Art und Weise um. Der Sohn aus meinem Gespräch erkennt, dass er seine Mutter gehen lassen muss. Seine Trauerarbeit beginnt schon vor dem eigentlichen Todesmoment.


Manchmal bewusst, manchmal unbewusst werden wir gezwungen unsere eigene Trauer zu durchleben. Der Sohn erkennt selbst deutlich das er schon zu trauern beginnt.


Andere werden überrascht vom Versterben eines Angehörigen. Sie sind gezwungen alles zu regeln bevor sie selbst mit der eigenen Trauer beginnen können. Manchmal vergessen wir zu trauern, denn unsere Kinder, Familienangehörige sind momentan wichtiger als die eigene Trauer.


Kennen Sie dieses aus eigenen Erfahrungen? Erfahren sie Schwierigkeiten in/mit der Trauer und dem Verlust eines geliebten oder nahestehenden Menschen?


Ich unterstütze Sie. Bitte melden Sie sich.

door Waltraud 10 november 2025
Vor einigen Tagen haben wir den nachfolgenden Text nach unserer Mahlzeit gelesen: „Wer Ohren hat, der soll auf meine Worte hören! (Markus 4:9 HFA). Ein Text aus dem Gleichnis über den Glauben. Der Glauben ist mir wichtig. Er ist tief in mir verwurzelt. Manchmal, wenn Beziehungen schwierig sind, das Leben seine Probleme gibt, in Trauer und Einsamkeit, dann muss ich schon mal die Diestel ausziehen oder die Vögel verscheuchen. Ich gebe dadurch meinem Glauben wieder Kraft und Raum. Aber sonst… der Psalm 23, der Herr ist mein Hirte, von David geschrieben, begleitet mich durch den Tag. Was der Schreiber jedoch mitgeben will, geht darüber hinaus: Zuhören ist etwas, das nur wenige gut verstehen. Mir wird bewusst, dass der Schreiber mit diesem Satz recht hat. Wir hören zu, aber wir verstehen die Worte nicht. Wir hören zu und vergessen es sofort wieder. Es interessiert uns nicht oder unsere eigenen Schwierigkeiten sind wichtiger. Wir haben ebenfalls unsere eigenen, große und kleine, alltäglichen Probleme. Wenn wir wirklich ZUHÖREN, dann sind wir ganz Ohr, nehmen wahr und reagieren auf gute Art und Weise. Wir sind dem anderen nahe. Der andere erfährt das. Es wird deutlich, dass wir im alltäglichen Leben anders hören, oder besser gesagt, zuhören! In Markus 4 spricht Jesus über das Gleichnis vom Bauern, der Getreide aussät. Die Körner kommen in unterschiedlicher Erde zurecht: Auf dem Weg; Auf felsigem Boden; In Dornengestrüpp; Auf fruchtbarem Boden. Verglichen mit unseren Reaktionen in Gesprächen sollte es übersetzt heißen: Wir reagieren nicht (ziehen unsere Schultern hoch) und lassen unseren Gesprächspartner alleine mit seinen Problemen zurück. Wir verhalten uns oberflächlich gegenüber unserem Mitmenschen. Wir laufen langsam aber sicher fest in den Problemen unseres eigenen Lebens. Wir wollen helfen, doch die eigenen Probleme lassen es nicht zu. Wir hören wirklich aktiv zu und helfen unserem Gesprächspartner mit Problemen. Einfach, um da zu sein, weil der andere uns wichtig ist. Ich erkenne, dass der Schreiber recht hat. Je nachdem wie es mir selbst geht, höre ich mal besser und mal schlechter zu. Will ich aktiv helfen, höre ich aktiv zu. Die KI (früher Google genannt) sagt mir das folgende: „Zuhören ist mehr als nur das Hören von Geräuschen; es ist der Prozess, dem Gesagten mit voller Aufmerksamkeit, Interesse und Empathie zu folgen. Dabei geht es darum, die Botschaft des Gegenübers wirklich zu verstehen, was nicht nur das gesprochene Wort, sondern auch nonverbale Signale wie Körpersprache und den emotionalen Kontext umfasst. Aktives Zuhören beinhaltet, dem Gesprächspartner den Raum zu geben, sich auszudrücken, und durch Rückfragen, Paraphrasieren (Wiedergeben in eigenen Worten) und bestätigende Reaktionen zu zeigen, dass man verstanden hat und interessiert ist.“ Woran liegt es nun, dass wir nicht aktiv, sondern viel zu häufig passiv zuhören? Liegt es daran, dass ich den anderen nicht begreife? Liegt es an dem anderen, der wieder mal nur meine Aufmerksamkeit will? Oder daran, wer mein Gegenüber ist? Liegt es an meinen eigenen Problemen die mich festhalten? Diese Fragen beschäftigen mich. Ich merke, dass meine persönliche Haltung gegenüber den Mitmenschen ein wichtiger Faktor ist. Ist mir der andere wichtig? Ist die Antwort „ja“, dann höre ich aktiv zu. Ich sehe mein Gegenüber und seine Körperhaltung. Ich bemühe mich die Worte samt Inhalt und Emotionen deutlich zu erfassen. Ich gebe dem Gesprächspartner Raum und frage nach, wenn etwas undeutlich ist. Ich gebe mit eigenen Worten wieder was ich verstanden habe. So wie Jesus zuhörte, so will ich auch zuhören. Der Text sagt mit deutlich, dass es doch egal sein sollte, wer vor mir steht. Immer sollte ich mich bemühen, den anderen gut zu verstehen. Der Schreiber gibt als letztes zu bedenken, dass, wenn ich gut zuhöre, ich vielleicht etwas anderes höre als ich erwarten würde! Meine eigene Haltung bestimmt wie und auf welche Art und Weise ich zuhöre. Meine Haltung bestimmt, ob ich auf gutem Boden sähe und hierdurch Frucht trage oder eben nicht. Jesus hat es uns gezeigt in seinen Gesprächen und Gleichnissen. Die samaritanische Frau, Martha und der verlorene Sohn sind um nur einige Beispiele. Er ist unser Vorbild und wir sind gemacht, um ein genaues Abbild von Ihm zu werden. Wir werden aufgerufen, unseren Mitmenschen zu dienen. Das können wir sehen lassen, indem wir ZUHÖREN. Es hat mit unserer Gehorsamkeit gegenüber Gott/Jesus zu tun. Der Text lädt mich ein, um jeden Tag aufs Neue meine Haltung zu überdenken und fruchtbar zu sein.
door Waltraud 10 november 2025
Een paar dagen geleden hebben wij de volgende dag-tekst gelezen: “Wie oren heeft om te horen, moet goed luisteren (Marcus 4:9) Deze zin is onderdeel van de gelijkenis over de zaaier en het geloof. Geloven is voor mij essentieel. Mijn geloof is diepgeworteld in mij. Soms, als relaties moeilijk zijn, het leven zijn problemen met zich meebrengt, in rouw en eenzaamheid kan het nodig zijn dat ik de distels eruit moet trekken of de vogels moet wegjagen. Dit om mijn geloof weer nieuwe kracht en ruimte te geven. Maar meestal … begeleid de psalm 23 door David geschreven mij door de dag. Dat wat de schrijver van de dag-tekst ons en mij wil meegeven is meer dan dat wat ik tot nu toe ken. “Luisteren is iets dat weinig mensen goed begrijpen”. Deze zin voelt als een eyeopener. Wij luisteren, maar wij begrijpen de gehoorde woorden niet. Wij luisteren en vergeten het vervolgens meteen weer. Wij zijn niet geïnteresseerd of onze eigen moeilijkheden belangrijker. Wij kampen met onze eigen, kleine of grote alledaagse dingen. Als wij wel GOED LUISTEREN, dan zijn wij attent en reageren op de juiste manier. Wij staan dan dicht bij de andere. De andere is zich hiervan bewust. In ons alledaagse leven maakt het een verschil met wie wij spreken of wij goed horen of beter gezegd goed luisteren, dat is wel duidelijk. In Marcus vier verteld Jezus over de gelijkenis van de boer die op zijn land zaait. Het zaad komt op schillende plaatsen gerecht: Op de weg; Op het pad; Tussen dorens en distels; Op vruchtbare grond. Met deze gelijkenis in ons achterhoofd, kunnen wij onze reacties in gesprekken vertalen naar het volgende: Wij reageren niet (trekken onze schouders op) en de gesprekspartner blijft alleen met zijn problemen, woorden en moeite achter; Wij reageren oppervlakkig en onverschillig op onze medemensen; Wij lopen zelf in alledaagse problemen vast. Graag willen wij helpen. De eigen problemen laten het gewoonweg niet toe; Wij luisteren actief en helpen onze gesprekspartner met zijn problemen of laten zien dat wij er zijn. Dat de andere belangrijk is. De tekst maakt mij duidelijk: Het maakt wel degelijk uit hoe het met mij is of ik slecht, goed of beter luister. Wil ik actief helpen reageer ik ook actief. AI, vroeger Google, schrijft het volgende: „Luisteren is meer als alleen het horen van lawaai. Het is een proces waarbij je met je volledige aandacht, interesse en empathie je tegenover volgt. Dit houdt in dat je de boodschap van de ander echt begrijp, waarbij niet alleen het gesproken woord een rol speelt, maar ook non-verbale signalen zoals lichaamstaal en de emotionele context. Actief luisteren houdt in dat je de ander de ruimte geeft om zich te uiten en begrip en interesse toont door middel van vervolgvragen, parafraseren (in je eigen woorden herhalen) en bevestigende antwoorden.” Hoe komt het toch, dat wij niet actief maar veel te vaak passief luisteren? Ligt es eraan dat ik de andere niet begrijp? Ligt het bij de andere omdat hij alweer mijn aandacht wil? Of ligt het eraan wie de persoon is? Zijn het mijn eigen problemen die mij weerhouden? Dit zijn vragen die mij bezighouden. Ik erken dat mijn persoonlijke houding tegenover mijn medemensen een belangrijke component is. Is de andere belangrijk voor mij? Zo ja, dan kan ik actief luisteren. Ik kijk naar hem of haar en de lichaamshouding. Ik doe mijn best om de woorden, de inhoud en de emoties duidelijk te registreren. Ik geef de gesprekspartner ruimte en stel vragen als iets niet duidelijk is. Met mijn eigen woorden herhaal ik wat ik begrepen heb. Net zoals Jezus luisterde zo wil ik luisteren! De dag-tekst legt mij uit dat het niets uitmaakt wie voor mij staat. Ik moet altijd proberen om anderen goed te begrijpen. De laatste zin van deze dag-tekst is: “Als je goed luistert, hoor je misschien iets anders dan je zou verwachten!” Mijn eigen houding bepaald hoe ik luister. Mijn eigen houding bepaald of ik in goede aarde zaai en daardoor vrucht kan dragen of niet. Jezus heeft het ons laten zien in zijn gesprekken en gelijkenissen. De Samaritaanse vrouw, Martha en de verloren zoon zijn maar een paar voorbeelden. HIJ is ons voorbeeld en wij zijn gemaakt om een evenbeeld van HEM te worden. Wij zijn geroepen om onze medemensen te dienen. Dit laten wij zien door te LUISTEREN. Het is een houding van gehoorzaam zijn tegenover God/Jezus. De dag-tekst daagt mij uit om elke dag opnieuw mijn eigen houding te overdenken en vruchtbaar te zijn.